Neubau
Markus lebt in der Uckermark. Er ist ein Trans-Mann, jobbt auf einer Straußenfarm, joggt, denkt an Sex. Liebevoll umsorgt er seine Großmütter. Doch Markus ist einsam. NEUBAU ist ein Film über das Alleinsein jenseits der Städte und das Alleinsein im Osten der Republik.
Als das Telefon klingelt, hat Markus gerade Sex mit einem Fremden. Unerwartet findet die Lust ein Ende, ein Notfall: Markus demente Oma Alma ist mal wieder verlorengegangen. Mit seiner anderen Oma Sabine fährt er durch die Gegend, bis sie Alma finden. Die Gegend – das ist die Uckermark in Brandenburg, wunderschön, hügelig, viel Natur und wenig Menschen. Wir sind also auf dem Land, im Hochsommer, mit einem schwulen Mann sowie zwei Omas, die zusammenleben. Markus, das merkt man erst allmählich, ist ein Trans-Mann. Die beiden Omas wissen das und nehmen es gelassen. Markus besucht sie häufig zum Plaudern, tröstet Sabine ein bisschen, hilft Alma soweit sie es zulässt. Sie schätzen einander sehr, trotzdem ist Markus einsam. Er hat zunehmend Visionen einer bunten LGBTQIA+-Familie, die seine Wohnung bevölkert, er braucht mehr Gespräch, mehr Bewegung in seinem Leben. Hier verbringt er es mit Arbeit auf einer Straußenfarm, mit den Feldern und dem Licht, wenn er täglich joggen geht. Diese ländliche Freiheit würde er gern eintauschen gegen großstädtischen Trubel - Berlin lockt ihn, da war er noch nie. Mitten in seinen Fluchtplänen gerät Markus jedoch unerwartet in eine Liebesgeschichte: Duc baut Antennen auf die umliegenden Höfe. Mit der Zuneigung kommen auch die Probleme, denn Duc kennt Berlin. Da sei es „anders schön“ sagt er, und will lieber auf dem Land bleiben. Markus weiß nicht, was die richtige Entscheidung für ihn wäre.
Der Film von Johannes Maria Schmit beruht auf einem Drehbuch von Tucké Royale, der auch die Hauptrolle innehat. Royale ist ein bekannter Künstler in der queeren Szene, mit NEUBAU beschreibt er einen Ausschnitt daraus: Er zeigt das Alleinsein jenseits der Städte und das Alleinsein im Osten der Republik - was viele betrifft, nicht nur die LGBTQIA+-Community.
© Schuldenberg Films - Smina Bluth